Weit und schön

Glück im Leben braucht man gelegentlich schon. Das in Form einer Freundschaft, entstanden über die Jagd als reiner Zufall, ermöglichte mir etliche Reisen nach Schottland sowie die Möglichkeit, es "integrierter" kennenzulernen, eben nicht  nur als Tourist. Von Beginn an hatte auch ich dann "mein Herz in den Highlands"  verloren, frei nach Robert Burns. Deshalb gibt es diese Webseite.

Die erste Begegnung mit diesem fantastischen Land fand Ende Februar 1999 in Dirnanean/Perthshire (siehe auch externe Links, Seitenende) statt.  Spätabends in meinem neuen Heim angekommen, ist mir der nächste Morgen noch tief in Erinnerung. Die Sonne schimmerte durch die schweren, dunkelroten Samtvorhänge meines Zimmers. Allmählich realisierte ich, wo ich mich befand, öffnete die Vorhänge und blickte direkt auf die sonnenbeschienenen, schneebedeckten Hills. Jenen Anblick und das überwältigende Gefühl werde ich nie vergessen, denn Schottland war zuvor durchaus eins meiner Wunschziele gewesen. Die reine Neugier. Ab da war es etwas anderes.

So oft wie möglich weilte ich einige Tage oder Wochen in Schottland und immer, wenn ich dort war, fühlte ich mich "zu Hause". Bereits auf der Fahrt vom Flughafen zum Quartier bat ich  meinen Gastgeber jedes Mal, kurz sein Auto zu stoppen, damit ich ein kleines Stück in die Heide hineinlaufen konnte. Es gab für mich nichts Schöneres als diese schier unendliche Weite und Wildheit. Der Ruf der Brachvögel, das Pfeifen des Windes über den Heideflächen, das Rascheln der trockenen Heidestengel unter den Füßen... herrlich. Die Töne der Zivilisation waren dort endlich nicht mehr allgegenwärtig.
Im Frühjahr hing der Kokosgeruch des Stechginsters in der Luft. An den Straßenrändern, in den Parks und Wäldern blühte im Mai der Rhododendron, der in Schottland durchaus Baumhöhe erreichen kann.

Von den Hügeln in der Umgebung von Blackhills (Greenside, Moray), in unmittelbarer Nähe zu Elgin, konnte man über die Hills der Highlands und auf der anderen Seite zur Nordsee schauen. Diese Vielfalt und Abwechslung, die Schottland zu bieten hat, ist fantastisch, und für den Fotografen  ein Paradies! Das klare Licht fasziniert. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für kräftige Farben, die ziehenden Wolken für Schattenspiele, scharf konturiert. Leider standen mir damals keine so guten Filmkameras wie später zur Verfügung. Fotos hatte ich anfangs eher weniger gemacht. Dennoch ist genügend Material vorhanden und die moderne Technik ermöglicht die Verwendung meiner Filmaufnahmen denoch. Man darf einfach nicht zu viel erwarten, z.B. HD oder gar 4K.

Auf meiner letzten Reise im September 2008 konnte ich Schottland endlich auch zur Zeit der blühenden Heide bereisen. In was für Farben die Berge leuchteten!

Um den vielen Eindrücken gerecht zu werden, hatte ich mich daher zu einer gesonderten Webseite entschlossen, die ich nun noch einmal neu zusammenstellte. Fast so was wie ein Erinnerungsbuch, das eventuell Lust aufs eigene Entdecken macht.


Deagh dhùrachd!

Informationen

Zu den Seiten

Sie sind nun ausführlicher gehalten. Es sind auch wieder Panoramabilder vorhanden, die ich aber neu angefertigt habe. Nur eins basiert noch auf Flash und als Ersatz für den Adobe Player existiert nun "Ruffle" als sichere Alternative. Den Download als Ergänzung für die Browser Firefoxs und Chrome gibt es hier jeweils im externen Link (Seitenende, Fuß).

Die Fotoalben der Seiten sind mit schottischen Liedern versehen, beginnen entweder automatisch oder sind steuerbar am Kopf, oberste rechte Ecke.

Zwischenzeitlich habe ich meine älteren Filmaufnahmen digitalisiert, auch analoge, und nachbearbeitet, manche auch via KI, denn es wäre schade um die zahlreichen Aufnahmen auf meinen Reisen. Allerdings hat auch die KI ihre Grenzen (oder meine Geldbörse). Und so ist es doch öfter besser, man schaut sie im PIP-Modus und eben kleiner an, nicht im Vollbild. Einige habe ich deswegen auch erst gar nicht in voll vorhandener Größe auf den Server geladen.

Die Galerien dieser Startseite enthalten u.a. Bilder, die auch im Bildwechsler am Kopf zu sehen sind.

Meine Reisen

Sie führten mich quasi quer durch Schottland. Außer auf den Western Isles, Skye, Caithness und den Hebriden ganz im Norden waren wir auf unseren Fahrten ja auch überall und permanent unterwegs. Eine Reise war sogar mit einer abschließenden Fahrt nach Roxton, Bedfordshire, England verbunden. Ich flog damals von Luton zurück.

Das erste Mal überhaupt besuchte ich, wie schon erwähnt, im Februar/März Dirnanean (The Stables), nahe Pitlochry, Perthshire. Damals lag auf den Hills noch viel Schnee. Eine wunderschöne Landschaft, zentral gelegen und somit eine Menge Möglichkeiten bietend, den mittleren Teil der Highlands und die Grampian Mountains anzuschauen.
Mein zweiter Besuch galt mehr der Jagd. Diesmal weilte ich im Blackhills Estate und in Begleitung eines weiteren Jägers. Ich erlegte meine ersten beiden schottischen Rehböcke.
Auf der dritten Reise begleitete mich meine Tochter und es war pures Sightseeing, wohnten in  Dirnanean. Von dort aus starteten wir mit einem Mietwagen herrliche Ausflüge nach Rannoch Moore, Dundee, an den Loch Tay (mit Ben Lawers), sahen Loch Tummel, Loch Gary, Loch Ericht und fuhren durch den umwerfend schönen Glenlyon. Wir schauten uns die Grampians näher an, besuchten Balmoral (Ballater Area), Braemar, Blair Atholl (with Castle) und noch nördlicher Fort William und den Ben Nevis, den höchsten Berg Schottlands.

Die vierte Reise unternahm ich ein Jahr drauf mit meinem Sohn. Sie führte mich direkt in die Region um Elgin. Wir bewohnten einen Teil des komfortablen Garden Cottage. Leider war die Zeit wieder viel zu schnell vorüber. Lossiemouth stand u.a. auf dem Programm, auch Cawdor Castle. Ich hatte damals kein Mietauto zur Verfügung und mein Gastgeber viel zu wenig Zeit, um mehr Ausflüge bieten zu können, schade.

Im folgenden Jahr ging es mit dem Schiff ab Zeebrügge hinauf in den Norden in die Nähe von Blackhills Estate, wohnte aber nicht darin. Es war der zeitlich längste Aufenthalt (fast 3 Wochen), da ich für meinen Freund einen Werbefilm über sein Jagdreiseunternehmen erstellte. Das eigene Fahrzeug, mit dem wir per Fähre angereist waren (Rosyth), ermöglichte Touren erneut in die Grampian Mountains und an die herrliche Westküste. Applecross, Shieldaig und Torridon, Beinn Alligin und der höchste Pass Schottlands (Bealach na Ba) sind Begriffe für den Schottland-Fan. Sie wurden es nach dieser Tour auch für mich.

Danach gab es aus verschiedenen Gründen, an meinem schottischen Freund und mir hatte es nicht gelegen,  eine längere Pause.  Die nächste Reise fand daher erst 2008 statt. Diesmal wohnte ich direkt bei ihm (Greenside, Blackhills). Von dieser Reise brachte ich das bisher umfangreichste Fotomaterial mit nach Hause, aber keine Videos, was ich sehr bedaure. Als neue Region Schottlands lernte ich einen kleinen Teil Sutherlands (Shin, Lairg, Dornoch), nördlich von Inverness, kennen und das war ebenfalls umwerfend.

Dass es die letzte Reise werden würde, konnte ich damals nicht ahnen. Mein Freund verstarb nur Monate darauf im Dezember 2008.

Darum

"Anmerkungen".

Noch einmal nach nach Schottland reisen werde ich wohl nicht. Es würde zu vieles fehlen, was meine Reisen dorthin so besonders machten. "Nur" Tourist war von jeher ungern, egal wo.
Wenn ich auf den Hills oder in den Highlands stand, inmitten der weiten Heideflächen, war ich von diesem Land gefangen. Die friedfertige, enorme Weite wirkt so beruhigend. Kam ich nach einer dieser Reisen nach Hause zurück, erschrak ich über "unsere Hektik", und doch auch wieder dankbar, dass die Dinge so sind wie sie sind. Schon bald darauf überkam mich erneut die Sehnsucht nach Schottlands Stille und Weite,  plante den nächsten Besuch. Für diese Jahre wurde es somit fast ein Pendeln zwischen zwei Welten.

Schottland ist mehr als reizvoll, doch auf längere Zeit wohl nur für den geeignet, der mit einer solchen Abgeschiedenheit und oft sogar Einsamkeit leben kann.
Ohne gute Ortskenntnis in der Heide zu wandern ist Leichtsinn. Gräben, Moore und Wasserlöcher durchziehen die Flächen, sind jedoch nicht sofort als solche erkennbar. Das Wetter wechselt sehr rasch. Na ja, obendrein und außerdem stehe ich auf Kriegsfuß mit Kühen und die gab es zumindest in den flacheren, ländlichen Regionen um Elgin überall. Die Kühe... und die vielen Zäune.

Das Essen war wirklich nicht meins. Dieses eine Klischee traf ausnahmsweise mal zu. Nahezu alles war paniert, in ziemlich viel Fett gegart, selbst die Pilze beim "schottischen" Chinesen. Ich ziehe die leichte und abwechslungsreiche, eher mediterane Küche vor. Fish and Chips waren für mich daher ein Grauen, aber dort das schnelle Essen an sich. Gute Küche, hervorragende sogar, fand ich nur in kostenintensiven Restaurants und Hotels. Bei Aberlour entdeckte ich dann mal einen tollen Delikatessen-Laden. Selber zu kochen war daher der Ausweg aus diesem, allerdings recht geringen  Dilemma.

Und nun wünsche ich viel Freude bei meinen virtuellen Reisen.

Galerie 2

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